Religion

Rechtliche und organisatorische Grundlagen

Das Grundgesetz bestimmt, dass der Religionsunterricht ein gleichberechtigtes „ordentliches Lehrfach“ an öffentlichen Schulen ist und legt das staatliche Aufsichtsrecht fest. Der Unterricht ist in „Übereinstimmung mit den Grundsätzen der Religionsgemeinschaften“ zu erteilen. Konkret bedeutet das: Der Staat ist verantwortlich für die Richtlinien, nach denen gelernt wird, und für die professionelle Ausbildung der Lehrkräfte. In religiösen und weltanschaulichen Dingen hat sich der Staat neutral zu verhalten und will nicht bestimmen, was im Detail im Fach Religion unterrichtet werden soll.

Bis zum Schuljahr 2019/2020 gab es am Gymnasium Nordenham die beiden Fächer „Evangelische Religion“ und „Katholische Religion“. Ab dem Schuljahr 2020/2021 ist der Umstellungsprozess zum konfessionskooperativen Unterricht in der Sek. I initiiert. In der Gymnasialen Oberstufe wird weiterhin das Fach Evangelische Religion angeboten und dieses ist 2021 nach langer Zeit an unserer Schule wieder Abiturprüfungsfach.

Aufgaben des Religionsunterrichts

Das Fach Religion bietet einen Raum des Diskurses mit dem Christentum in konfessioneller und ökumenischer Prägung. Man lernt dabei, über seine Religion nachzudenken. Biblische Themen, kirchliche Traditionen, Feste und Symbole wie auch gesellschaftlich-ethische Fragestellungen werden dabei erörtert. Der Religionsunterricht hat ferner die Aufgabe, sich mit anderen Weltanschauungen und Religionen auseinanderzusetzen. Dazu gehört auch die Beschäftigung mit der Religionskritik und den Formen des Atheismus. Zu guter Letzt gewährt der Religionsunterricht Freiräume, um über die Grunddaseinsfragen nachzudenken und eigene Position gewinnen zu können.

Auch hat die Fachschaft Religion außerschulische Lernorte und Aktivitäten im Blick. Diese werden für die Zeit nach der Coronapandemie wieder anvisiert.

Gottesdienste

Zur Religion gehört natürlich auch, sich einen Eindruck vom gelebten Glauben zu machen. Deshalb besuchen wir gemeinsam Gottesdienste in der Martin-Luther-Kirche und der St. Willehad-Kirche, die fußläufig von der Schule zu erreichen sind.

Wir gestalten die Gottesdienste gemeinsam in den Klassen. Sie sind deshalb auch ökumenisch. Wir planen gemeinsam:

  • Welches Thema soll der Gottesdienst haben?
  • Was passt zu dem Fest, das wir gerade feiern?
  • Welche biblischen Texte sollen gelesen werden?
  • Wie wollen wir die Texte umsetzen? Wollen wir ein Theaterstück spielen oder eine Meditation dazu gestalten?
  • Welche Lieder werden gesungen? Welche passen besonders gut?
  • Welche Sorgen bewegen uns gerade? Wofür wollen wir in den Fürbitten beten?
  • Wie soll die Kirche gestaltet werden? Gibt es Blumen oder Tücher? Werden Bilder gezeigt?

Das und vieles weitere erarbeiten wir zusammen in den Klassen, so dass alle Anteil am Gottesdienst haben und außerdem lernen, was es bei einem Gottesdienst alles zu bedenken und zu beachten gibt.

Die Gottesdienste finden ein- bis zweimal im Jahr zu verschiedenen Feiertagen statt. So wurde unter anderem schon der Buß- und Bettag (2014) und der Reformationstag (2016) von den Schüler*innen mitgestaltet.