Mathematik

Unsere Kultur entwickelt unterschiedliche Zugänge, die Welt zu verstehen; diese sind nicht wechselseitig ersetzbar. Ein Zugang wird durch die Denkweise der Mathematik eröffnet, durch die Schülerinnen und Schüler in der Auseinandersetzung mit mathematischen Fragestellungen – über die Aneignung lebensnützlicher Inhalte hinaus – eine zeitgemäße Allgemeinbildung erwerben können. Dabei besteht der Beitrag des Mathematikunterrichts zur Allgemeinbildung im Wesentlichen aus folgenden Aspekten:

Mathematik verbirgt sich in vielen Phänomenen der uns umgebenden Welt. Schülerinnen und Schüler können den mathematischen Gehalt alltäglicher Situationen und Phänomene wahrnehmen, verstehen und unter Nutzung mathematischer Gesichtspunkte beurteilen. Indem sie Mathematik als nützliche und brauchbare Wissenschaft mit Anwendungen in vielen Bereichen erleben, kann die Mathematik ihnen Orientierung in einer zunehmend technisierten und ökonomisierten Welt bieten.

Die Mathematik bzw. die mathematische Erkenntnisgewinnung ist eine kulturelle Errungenschaft, die historisch gewachsen ist. Mathematische Begriffe und Methoden entwickelten sich an Fragestellungen und Problemen, die auch an gesellschaftliche und praktische Bedingungen gebunden sind. Mathematik lässt sich nicht mit einem abgeschlossenen Wissenskanon erfassen, sondern steht vielmehr für lebendiges und phantasievolles Handeln, das auf menschlicher Kreativität beruht. Schülerinnen und Schüler können Mathematik als ein Werkzeug zur Beschreibung der Umwelt und dessen Bedeutung für die kulturelle Entwicklung erfahren.

“Es ist nicht das Wissen, sondern das Lernen,
nicht das Besitzen, sondern das Erwerben,
nicht das Dasein, sondern das Hinkommen,
was den größten Genuss gewährt.”
(Carl Friedrich Gauß; 1777 -1855)

Probleme lösen – das ist das wichtigste Anwendungsgebiet der Mathematik und daher soll der moderne Mathematikunterricht die Schülerinnen und Schüler vor allem befähigen, die Bedeutung der Mathematik in der Welt zu verstehen und Mathematik in angemessener Weise anzuwenden.

Inhalte und Methoden des Mathematikunterrichts wurden in den vergangenen Jahren auf dieses Ziel ausgerichtet, wie an den Kerncurricula und den Inhalten des Zentralabiturs zu erkennen ist.

Damit haben sich auch die Schwerpunkte des Unterrichts geändert. Es wird mehr Wert gelegt auf:

  • Lernen durch selbstständiges Entdecken von Zusammenhängen,
  • Modellieren, d.h. mathematisches Erfassen von Anwendungssituationen,
  • Eigenständiges Beschreiben, Begründen und Vergleichen von Lösungswegen.

Weniger Wert wird dagegen auf reine Rechenübungen gelegt, wobei aber selbstverständlich die grundlegenden Fertigkeiten des Rechnens nicht verloren gehen dürfen und daher immer wieder geübt werden.

Die veränderten Unterrichtsschwerpunkte werden ermöglicht durch den Einsatz Neuer Technologien, so dass der Taschencomputer ein wichtiges Arbeitsmittel ist. Er unterstützt unsere Schülerinnen und Schüler in Situationen des „entdeckenden Lernens“ und entlastet von schwierigen Termumformungen, so dass der Schwerpunkt tatsächlich auf das Mathematisieren von Problemen, das Kommunizieren über mathematische Inhalte und das Erforschen unterschiedlicher Lösungswege gelegt werden kann – so wie es die bundesweiten Bildungsstandards vorgeben.