Unsere AGs zum Thema Umwelt
Die Wildbienen sind los
Wusstet ihr, dass das Sterben der Wildbienen dramatische Ausmaße angenommen hat?
Fast die Hälfte der rund 560 in Deutschland vorkommenden Wildbienenarten ist gefährdet und sogar vom Aussterben bedroht.
Aus diesem Grund war es uns, der Arbeitsgemeinschaft „BeeGees – Imkern für Anfänger“, wichtig, nicht nur den Honigbienen einen Standort auf dem Schulgelände des Gymnasiums einzurichten und diese zu hegen und zu pflegen. Seit dem Frühling 2023 bietet der Schulgarten nun auch eine Herberge für Wildbienen, genauer gesagt für rostrote Mauerbienen (Osmia bicornis).
Dafür wurde ein neues, vom Förderverein der Schule finanziertes, Regenschutzhäuschen angeschafft, in dem ein Nistblock für die Bienen eingestellt werden kann. Der Block besteht aus sechs Nistbrettern mit jeweils 10 Niströhren, die die natürlichen Nistgelegenheiten, wie z.B. Mauerritzen, optimal nachahmen.
Nach Erhalt der mit der Post angelieferten 50 Kokons wurden diese von den BeeGees Ende März in die dafür vorgesehene Schlupfkammer gelegt und schon kurze Zeit später konnten wir die ersten geschlüpften Bienchen sehen, wie sie ins Freie krabbelten. Das war sehr spannend zu beobachten, ebenso das dann in der Folgezeit herrschende Gewimmel zur Paarungs- und Hauptflugzeit. Angst brauchte dabei niemand zu haben, denn die rostroten Mauerbienen sind sehr friedfertig und stechen nicht. Anfang Mai wurden dann die ersten verschlossenen Röhrchen entdeckt. Das bedeutete, dass die Wildbienenweibchen Eier gelegt und die Ausgänge mit einer „Mauer“ aus Lehm und Speichel verschlossen hatten und das bedeutete auch, dass nun endlich der langersehnte Zeitpunkt gekommen war, um die Beobachtungsschublade öffnen zu dürfen. Diese ermöglicht durch eine Plexiglasscheibe einen direkten Blick in die Röhrchen hinein. Was sonst im Verborgenen stattfindet, konnten die Kinder fasziniert miterleben – nämlich die Entwicklung der Wildbienen vom Ei zur Puppe.
Um die Brut vor Parasiten- und Milbenbefall zu schützen, haben die BeeGees im November die Kokons sehr vorsichtig aus den Niströhren geholt und gewaschen und die Bretter für den nächsten Frühling gereinigt. Die Kokons wurden zur Überwinterung in den Keller gestellt.
Und nun ist es fast wieder soweit, ein Zyklus beginnt von vorne. Die Nistkammer kann nach den Osterferien mit eigens gezogenen Wildbienen bestückt werden – fast 150 Kokons.
Ein voller Erfolg!
Damit das nächste Zuchtjahr ebenso gut oder sogar besser verläuft, benötigen die Wildbienen ein abwechslungsreiches Angebot an Blütenpflanzen und Sträuchern. Und da arbeiten wir mit der „Schulgarten-AG“ Hand in Hand, denn in dieser Arbeitsgemeinschaft sorgen die Schülerinnen und Schüler dafür, dass der Schulgarten und das umliegende Gelände mit vielen heimischen Blütenpflanzen und Sträuchern ausgestattet werden und so den Bienen und allen anderen Insekten ein angemessener Lebensraum geboten wird.
Informationen zur Wildbienenzucht entnommen aus: Pädagogischer Leitfaden von Hagemann & Partner, Bildungsmedien Verlagsges. mbH, Düsseldorf
Unsere Schulgarten-AG
Ein sehr aufwendiges und arbeitsintensives Projekt war das Anlegen eines eigenen Schulgartens auf dem neu erworbenen Grundstück Bahnhofstraße 48. Unser Anliegen ist es, den Schülerinnen und Schülern am Gymnasium Nordenham die Möglichkeit zu geben, Nachhaltigkeit in der Lebensmittelerzeugung zu erleben und zu spüren, was es bedeutet, Gemüse selbst anzubauen und einen Garten zu bewirtschaften.
Um dies zu realisieren, musste zunächst ein verwildertes Grundstück umgebaut werden, es wurden Bodenuntersuchungen gemacht und der Boden musste ausgetauscht werden. Nach dem Umgraben ist eine ansehnliche Fläche von 10×10 Metern entstanden, die im April 2021 erstmalig von unserer Schulgarten-AG bepflanzt werden konnte. Unser Garten entwickelte sich im Laufe der Zeit immer weiter und die Schulgarten-AG sorgt regelmäßig dafür, dass der Garten gepflegt wird, sich weiterentwickelt und zu einer Insel der Biodiversität wird. Neben dem Anpflanzen und Ernten, bei dem allen AG Teilnehmer*innen zugleich botanisches Wissen vermittelt wird, schaffen die Schüler*innen Lebensräume wie Igelburgen, Nistkästen oder Insektenhotels für Tiere.